Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Carolin dokumentiert den Gestaltungsprozess des Face SMA Rebrush – erfahrt hier mehr darüber!
Als Grafikdesignerin habe ich schon viele verschiedene Projekte umgesetzt und dennoch verspüre ich jedes Mal aufs Neue diese Aufregung und Vorfreude, sobald es an die Planung eines neuen Konzeptes geht. Ganz besonders dann, wenn mir der Auftrag persönlich am Herzen liegt.
Genauso war es, als ich angefragt wurde, ob ich nicht an der Gestaltung der neuen Face SMA Website mitwirken könnte. Ich bin selbst SMA-Betroffene, weswegen ich einen besonderen Bezug zu diesem Thema habe. Es bedeutet mir unglaublich viel, mit meinen Arbeiten dazu beitragen zu können, dass die deutsche SMA-Community gestärkt wird.
In den vergangenen Monaten habe ich an dreizehn Collagen gearbeitet, die allesamt eine wichtige Aussage transportieren sollen. Heute möchte ich daher ein wenig über den Entstehungsprozess und meine Arbeit sprechen.
Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wodurch meine Leidenschaft für Grafikdesign entfacht wurde. Aber ich weiß noch gut, wie sehr ich es als Grundschülerin geliebt habe, am Computer meiner Eltern mit Paint herumzuspielen. Später interessierte ich mich dann für Bildbearbeitung und brachte mir den Umgang mit Photoshop bei. Ich fand es einfach faszinierend, dass ich mit diesem Programm jedes Foto nach meinen Vorstellungen manipulieren konnte und habe eifrig Tutorials ausprobiert. Die Begeisterung für Grafikdesign kam später, als ich damit begann, mich eingehend mit Typografie, Farben und Layout zu beschäftigen.
Aufgrund meiner körperlichen Einschränkung kamen viele Berufe leider nicht für mich infrage, weswegen eine Tätigkeit, der ich ausschließlich über den Computer nachgehen kann, am sinnvollsten erschien. Doch einen stinknormalen Bürojob auszuüben, konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen. Stattdessen wollte ich unbedingt etwas Kreatives machen und entschied mich nach der Schule für ein Grafikdesign-Fernstudium, welches ich 2016 abschloss. Drei Jahre später wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit.
Auf meiner Website Coralinart Studio biete ich seither meine Dienstleistungen als Designerin an. Neben Visual Branding und Editorial Design ist die Gestaltung von minimalistischen Linearts eines meiner Spezialgebiete. Ich liebe es zu zeichnen und freue mich daher immer, wenn ich Auftragsarbeiten anfertigen darf.
Über die Jahre hinweg habe ich sehr viele Stilrichtungen ausprobiert und meine Fähigkeiten stets verbessert, aber inzwischen sind sogenannte Einlinienzeichnungen zu einer Art Markenzeichen des Coralinart Studios geworden.
Einlinienzeichnung bzw. Single Line Art bezeichnet abstrakte Kunstwerke, die mit nur einer Linie entstehen. Diese Art der Kunst besticht durch eine feine Schlichtheit und reduzierte Optik.
Ich persönlich finde die Technik besonders deswegen so reizvoll, da die Herausforderung darin besteht, ein Bild mit nur wenigen Strichen zum Leben zu erwecken. Ich muss mir beispielsweise stets darüber im Klaren sein, welche Details ein Motiv unverwechselbar machen und auf welche Bereiche verzichtet werden kann.
Jede meiner Illustrationen entsteht mit der Kraft eines einzigen funktionierenden Fingers und ganz viel Herzblut in stundenlanger Arbeit am Computer. Zwar kann ich nicht auf herkömmliche Art mit Stift und Papier zeichnen, aber ich kann mir moderne Technik zunutze machen, um das tun zu können, was ich liebe. Adobe Illustrator und Paint Tool SAI sind dabei die Programme meiner Wahl. Indem ich meinen linken Daumen am Touchpad des Laptops positioniere, kann ich digital Linie für Linie zeichnen.
Carolin zeigt, wie sie an ihrem Touchpad arbeitet.
Natürlich habe ich auch für den Face SMA Rebrush erneut auf meinen beliebten Signature Look, die Einlinienzeichnungen, gesetzt. Bereits im Februar begannen die ersten Vorbereitungen für das Projekt. Es wurde gebrainstormt und ein grobes Konzept erarbeitet, dem ich folgen konnte und welches sich wie ein roter Faden durch alle Grafiken ziehen sollte. Farben, Anordnung und Motive – alles musste aufeinander abgestimmt werden und harmonisch wirken. Trotzdem blieb noch genug Freiraum, um sich kreativ auszutoben. Mir war es wichtig, dass sich meine Collagen gut in die bestehende Corporate Identity einfügen. Sie sollten Lebensfreude ausstrahlen, ohne in eine kitschige Richtung zu gehen. Mein Ziel war es, Themen wie Inklusion und Gemeinschaft auf eine selbstverständliche, leichtfüßige Art darzustellen.
Ich freue mich so sehr darauf, die fertigen Collagen nach so vielen Monaten der Arbeit endlich mit Euch zu teilen und hoffe, die SMA-Community kann sich ein Stück weit mit ihnen identifizieren!
Eure Carolin
Inhaltlich geprüft am 31.07.2024: M-DE-00021090