Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Nico erzählt von seinem Lieblingshobby Powerchair-Hockey und was es alles für ihn bedeutet.
Powerchair-Hockey ist weit mehr als nur ein Sport für mich – es ist ein wesentlicher Teil meines Lebens, der mich auf einzigartige Weise fordert und gleichzeitig erfüllt. Mein Name ist Nico Bayerl, ich bin 24 Jahre alt und komme aus der Nähe von Regensburg. Statt mich auf meine körperliche Einschränkung zu konzentrieren, habe ich mir zum Ziel gesetzt, mein Leben mit Leidenschaft und Freude zu füllen – und der Sport spielt dabei eine zentrale Rolle.
Schon als Kind war ich von Eishockey begeistert und der Wunsch, selbst einmal ein erfolgreicher Sportler zu sein, ließ mich nie los. Mit 14 Jahren bekam ich die Chance, das erste Mal in Regensburg Rollstuhlhockey auszuprobieren – damals noch „mehr zur Gaudi“. Doch mit der Zeit entwickelte sich aus dem anfänglichen Hobby eine echte Leidenschaft. Als ich 2016 kurzfristig bei einem Turnier in Deggendorf einspringen konnte, öffnete mir dies die Tür zu einer intensiven sportlichen Karriere.
Heute spiele ich in der 2. Bundesliga für die Würzburger „Ballbusters“ und bin darüber hinaus in der 1. Bundesliga für die „Munich Animals“ aktiv. Ich versuche jede Woche zumindest an einem der beiden Trainings der Vereine teilzunehmen. Aufgrund der großen Entfernung zu meinem Wohnort ist mehr leider nicht möglich. Diese sportliche Entwicklung war nur dank der Unterstützung meiner Familie und Freunde möglich. Dies war der Grundstein für meine Erfolge, unter anderem die Auszeichnung zum besten Festschläger-Spieler der 1. und 2. Bundesliga in den Jahren 2023 und 2024. Als Festschläger hat man hauptsächlich die Aufgabe seinen Mitspielern den Weg frei zu blocken. Zudem steht vor allem die Verteidigung im Fokus. Wir spielen jeweils mit vier Feldspielern plus einem Torwart, der zwingend ein Festschläger sein muss, wobei unter den vier Feldspielern in der Regel ein Festschläger spielt.
Ich habe in beiden Mannschaften vor allem auch die Rolle die Kommunikation auf dem Platz zu übernehmen, also entsprechende Kommandos zu geben. In Würzburg bin ich zudem Kapitän des Teams.
Neben dem sportlichen Einsatz als Spieler übernehme ich auch organisatorische Aufgaben als ehrenamtlicher Ligaleiter in der 2. Bundesliga. Dabei geht es um Lizenzen, die Auswertung der Spieltage und vieles mehr.
Mein großer Traum ist es, eines Tages für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen und vielleicht sogar den Sprung in die 1. Bundesliga mit meinem Team aus Würzburg zu schaffen.
Was mich immer antreibt, ist der Wunsch nach Inklusion. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Sport eine starke Plattform bietet, um Berührungsängste abzubauen und Menschen zusammenzubringen.
Auch der Teamgeist spielt für mich eine zentrale Rolle. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und schätze den Zusammenhalt sehr. Auch wenn das Spiel mal nicht so läuft, wie ich es mir erhofft habe, bleibt das Gefühl, gemeinsam an etwas Größerem zu arbeiten. Für mich geht es beim Sport nicht nur darum, zu gewinnen, sondern vor allem darum, den Weg gemeinsam zu gehen – mit allen Höhen und Tiefen
Meine Philosophie? „Setzt Euch Ziele und lebt Euer Leben!“ Es ist mir wichtig, dass sich jeder – egal mit welchen Einschränkungen – Ziele setzt und den Weg dorthin genießt. Genau das tue ich, inspiriert von meinem Idol, dem Eishockey-Profi Sidney Crosby: „Träume sind so wichtig! Du musst große Ziele haben und viel von Dir erwarten. Aber Du musst auch den Weg dorthin genießen.“
Wenn Du Interesse an Powerchair-Hockey oder Fragen zu meiner Geschichte und dem Sport hast, zögere nicht, mich zu kontaktieren. Ich freue mich, meine Begeisterung mit Dir zu teilen und vielleicht auch Dich für diesen großartigen Sport zu gewinnen.
Inhaltlich geprüft am 08.11.2024: M-DE-00024099