Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Bloggerin Carolin berichtet über ihre Highlights vom Kämpferherzen-Treffen 2025 in Kassel.
Wenn ich an das Kämpferherzen-Treffen 2025 in Kassel zurückdenke, breitet sich sofort ein warmes Gefühl in meiner Brust aus. In diesem Jahr war ich zum ersten Mal dort und auch Wochen später fällt es mir schwer, das Erlebte in Worte zu fassen.
Für alle, die noch nie davon gehört haben: Das Kämpferherzen-Treffen wurde 2021 ins Leben gerufen und ist Deutschlands einziges Community-Event für Menschen mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung und deren Angehörige. Seit seiner Gründung findet es einmal jährlich im Kongress Palais in Kassel statt. Inzwischen lockt das Treffen eine immer größer werdende Anzahl an Besucherinnen und Besuchern an.
Auf einer großen Aktionsfläche präsentieren sich verschiedene Aussteller und bieten Informationen und Beratung zu unterschiedlichen Krankheitsbildern. Auch Vorträge, Lesungen und eine liebevoll gestaltete Abendveranstaltung machen das Kämpferherzen-Treffen zu einer besonderen Erfahrung. Im Fokus steht allerdings immer der Austausch untereinander.
Für mich persönlich war es nicht einfach nur ein normales Messe-Event, sondern ein Zusammentreffen von Menschen, die ein gemeinsames Band verbindet: das Verständnis für ein Leben voller Barrieren. Beim Kämpferherzen-Treffen wird Vielfalt zelebriert und Inklusion gelebt.
Ich habe mich an diesem Ort so gesehen und akzeptiert gefühlt wie nie zuvor in meinem Leben.
Viele von uns kennen sich aus Online-Gruppen, Chats oder Social Media. Doch digitale Kommunikation kann das persönliche Miteinander nicht ersetzen. In Kassel wurden aus Profilbildern plötzlich echte Gesichter, aus Nachrichten wurden lebendige Gespräche.
Obwohl sich das Kämpferherzen-Treffen nicht speziell an Betroffene mit Spinaler Muskelatrophie richtet, habe ich dieses Jahr bereits viele Leute aus der SMA-Community dort getroffen. Zwar gilt SMA als seltene Erkrankung, doch in Deutschland leben mehr SMA-Betroffene, als man anfangs vermuten würde. Umso wertvoller empfand ich die Konversationen mit anderen erwachsenen SMArties. Gerade in Bezug auf Assistenz, Hilfsmittel oder Teilhabe sind Erfahrungen und Tipps stets Gold wert!
Wer weiß, vielleicht etabliert sich das Kämpferherzen-Treffen in Zukunft ja als fester Treffpunkt für die SMA-Community? Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!
Neben den Begegnungen war das Vortragsprogramm ein echtes Highlight. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Beitrag darüber, wie künstliche Intelligenz Patientinnen und Patienten unterstützen kann – sei es bei der Organisation des Alltags, bei der Recherche medizinischer Informationen oder beim Gespräch mit Ärztinnen und Ärzten. Es ist faszinierend, was mit Hilfe von digitalen Tools bereits jetzt möglich ist und wie diese in Zukunft noch stärker zur Selbstbestimmung beitragen können.
Auch andere Vorträge boten wertvolle Einblicke in spannende Themen. Da Ich selbst Assistenznehmerin bin, wollte ich den Vortrag über Persönliche Assistenz von Celina und Julian natürlich nicht verpassen. Immerhin ist Assistenz und Selbststimmung stets ein großes Thema innerhalb der SMA-Community. Celina hat gut erklärt, wie der Beantragungsprozess bei ihr ablief und wie sich ihr Alltag seitdem verändert hat.
Doch egal, wofür man sich letztendlich interessierte und worauf man den Fokus legen wollte – das Themen-Spektrum war breit gestreut und zeigte, dass das Kämpferherzen-Treffen nicht nur ein Ort der Begegnung, sondern auch ein Forum für Wissen und Empowerment ist.
Ein echter Hingucker war der Stand von Face SMA. Dort gab es Flyer, Broschüren und Infoblätter, die Lust machten, sich tiefer mit der Diagnose „Spinale Muskelatrophie“ auseinanderzusetzen. Besonders begeistert waren viele von den Face SMA Stoffbeuteln.
Die bunten Designs kamen super bei den Besucherinnen und Besuchern an! Am Ende des Tages sah man überall Leute, die Face SMA Taschen umgehängt oder an ihren Hilfsmitteln befestigt hatten. Aber wer sagt auch schon Nein zu einem nützlichen und gleichzeitig hübschen Andenken?
Für mich war der Besuch am Stand jedoch auch deswegen unvergesslich, weil ich endlich einen Teil des Redaktionsteams von Face SMA persönlich kennenlernen konnte. Nach so vielen Begegnungen online war es fast ein bisschen surreal, plötzlich gemeinsam an einem Tisch zu stehen und sich ohne Bildschirm dazwischen zu unterhalten. Wir haben uns nicht nur über die redaktionelle Arbeit und neue Themenideen ausgetauscht, sondern auch einfach mal privat geplaudert. Dieser persönliche Kontakt hat mir noch einmal gezeigt, wie viel Herzblut in den Projekten steckt – und wie wichtig es ist, die Gesichter hinter den Texten und Beiträgen auch mal live zu erleben.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass das Kämpferherzen-Treffen 2025 eine grandiose Erfahrung war und ich im nächsten Jahr hoffentlich wieder ein Teil davon sein kann.