Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Shared Decision Making (SDM) bedeutet so viel wie mitbestimmte oder gemeinsame Entscheidungsfindung. Das heißt, dass nicht mehr die Ärztin oder der Arzt allein über eine Therapie oder Behandlungsmaßnahme entscheidet, sondern dass die betroffene Person in allen Fragen mitentscheiden darf. Durch eine Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Behandlungsteam und Patientin bzw. Patient werden alle Entscheidungen gemeinsam gefällt, getragen und dann auch verantwortet.
Die Therapie wird so optimal auf die Bedürfnisse der betroffenen Person abgestimmt. Das, und die Beteiligung an der Entscheidung, hat den Vorteil, dass Patientinnen und Patienten gewillter sind, sich an ihre Therapie zu halten und diese wie abgesprochen zu befolgen: Sie sind adhärenter.1 Dabei umfasst das SDM nicht nur die medikamentöse Therapie und damit zusammenhängende Entscheidungen, sondern auch ergänzende Maßnahmen wie Physio-, Ergo- oder Atemtherapie.
Damit Du und Dein Behandlungsteam zusammen eine Therapieentscheidung treffen können, müssen beide Parteien gewisse Aufgaben übernehmen. Ärztinnen und Ärzte haben die Verantwortung, Dich laienverständlich über die Erkrankung und mögliche Therapieoptionen sowie deren Nutzen und Risiken aufzuklären. Du musst bereit sein, Dich eigenverantwortlich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und Dich zu informieren. Denn nur wenn Du ausreichend Bescheid weißt, kannst Du eine fundierte Entscheidung bezüglich Deiner Behandlung treffen.
Beide Parteien müssen Fragen stellen, die Antworten beachten und auch gestellte Fragen des Gegenübers beantworten. Also, wenn Dir etwas unklar ist oder Du eine Erklärung nicht verstanden hast: Scheue Dich nicht und frage nach! So gewinnst Du einen aktiven Einfluss auf Deine Behandlung, was Dir wiederum ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle geben kann.
Zudem ist es von Vorteil, wenn Du Deine persönlichen Anliegen, Bedürfnisse, Präferenzen und Therapieziele mit Deinem Behandlungsteam teilst. Denn Deine Meinung ist wichtig – Du kennst Dich selbst am besten und weißt, was wichtig für Dich ist. Und nur wenn Du sie offen kommunizierst, kann Dein Behandlungsteam darauf eingehen und sie berücksichtigen.
Abb. 1: So könnte das Gespräch zwischen Dir und deiner Ärztin oder deinem Arzt ausstehen, wenn ihr Euch für eine gemeinsame Entscheidungsfindung deiner Therapie entscheidet.
Du merkst, sowohl das Behandlungsteam als auch Du als SMA-Patientin oder -Patient tragen eine gewisse Verantwortung, damit der Prozess des SDM auch erfolgreich ablaufen kann. Wir haben hier ein paar Tipps für Dich zusammengefasst, wie Du Deinen Teil dazu beitragen kannst.
Du merkst: SDM hat nur Vorteile. Sprich Dein Behandlungsteam bei Deinem nächsten Termin darauf an, wenn Ihr noch kein SDM betreibt.