Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Wer von Schlafstörungen betroffen ist, kennt die quälenden Gedanken, die nachts im Bett durch den Kopf kreisen, wie: „Ich muss jetzt unbedingt schlafen, sonst bin ich morgen nicht fit“. Hinzu kommen die Sorgen, dass man nicht genug Energie für die Anforderungen des Alltags hat, die aufgrund des fehlenden Schlafs aufkommen. Ein Teufelskreis setzt sich in Gang.1
Jeder hat schon mal schlecht geschlafen, konnte nicht ein- oder durchschlafen und ist am nächsten Tag wie gerädert aufgewacht. In den meisten Fällen gibt sich das Problem spätestens nach einigen Tagen wieder. Wenn die Schlafprobleme allerdings dreimal pro Woche über einen ganzen Monat hinweg auftreten, sprechen Fachleute von einer Schlafstörung – einer sogenannten Insomnie.1
Unsere Schlaf- und Wachphasen werden – neben vielen weiteren Faktoren – durch zwei Nervenbotenstoffe im Gehirn geregelt: Serotonin und Noradrenalin. Von ihnen hängt ab, wann, wie lange und wie gut wir schlafen. Die beiden Stoffe können jedoch noch mehr: Sie bestimmen zusätzlich den Gemütszustand, die Wahrnehmung und das Denken. Wenn die Nervenzentren und damit auch die beiden Botenstoffe durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise Stress, Trauer oder traumatische Erlebnisse, die häufig mit Schlafstörungen einhergehen, gestört werden, kann dies Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben. Durch einen gestörten Schlaf kann es so zu Müdigkeit und Schläfrigkeit am Tag, Unausgeglichenheit, Konzentrationsproblemen und Leistungseinbußen kommen. Wie bereits erwähnt, können sogar psychische Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, durch Schlafstörungen entstehen oder verstärkt werden. Umgekehrt können Schlafstörungen aber auch die Folge von psychischen Erkrankungen sein und als Begleitsymptome bei Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen auftreten.2,3
Der gesunde Schlaf kann außerdem durch viele weitere Faktoren, wie körperliche bzw. chronische Erkrankungen, wie z. B. SMA, das Einnehmen oder Absetzen von Medikamenten, Alkohol- oder Nikotinkonsum, ein zu voller oder zu leerer Magen oder Sport kurz vor dem Schlafengehen gestört werden.3
Wenn Du seit länger als drei bis vier Wochen an Schlafstörungen leidest, solltest Du die Ursachen unbedingt mit Deiner Hausärztin oder Deinem Hausarzt bzw. Deinem Behandlungsteam abklären. Vor allem, wenn sich der gestörte Schlaf auf Dein Befinden am Tag auswirkt. Da sich Schlafstörungen und psychische Probleme gegenseitig verstärken können, ist es wichtig, den Auslöser zu finden, um den Teufelskreis zu unterbrechen. Wenn die Ursache Deiner Schlafstörung gefunden wurde, kann Deine Ärztin oder Dein Arzt die richtige Therapie wie beispielsweise eine kognitive Verhaltenstherapie, Medikamente oder weitere Verfahren wie etwa Lichttherapie, Massage oder Meditation mit Dir besprechen und in die Wege leiten.3
Falls Du gerade in einer schwierigen Lebenslage steckst, hilft es Dir vielleicht auch Deine Resilienz – also Deine innere Widerstandskraft – zu stärken, damit Du wieder besser schlafen kannst. Zusätzlich gibt es weitere Maßnahmen und Tipps, die Du ganz eigenständig ausprobieren und umsetzen kannst, um wieder in einen erholsamen Schlaf zu finden.
01. https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/insomnie
02. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/schlafstoerungen-ursachen-therapien-und-selbsthilfe
03. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/schlafstoerungen-koennen-ursache-und-symptom-psychischer-erkrankungen-sein
04. https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Patienteninformationen/insomnie.pdf