Sport und Bewegung bei SMA

Sport – positive Effekte auf die Gesundheit
 

Fest steht: Sport ist gesund und hat viele positive Effekte auf Körper und Psyche – mit oder ohne SMA. Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Kraft und Ausdauer zu trainieren, die Durchblutung anzuregen und einen erhöhten Blutdruck zu senken. Aber auch die Knochen profitieren von Bewegung: Der Stoffwechsel im Knochen wird angekurbelt, was die Knochen belastbarer macht und Osteoporose vorbeugen kann. Zudem kann sich Sport positiv auf das Immunsystem auswirken und die Schlafqualität verbessern. Auch die Stimmung sowie die Stressresistenz bleiben durch körperliche Aktivitäten nicht unbeeinflusst: Während die Produktion von Glückshormonen steigt, können Stresshormone besser abgebaut werden, sodass die mentale Gesundheit ebenfalls durch Sport gefördert wird.

Sport mit SMA – geht das?

Aber klar, grundsätzlich geht das! Ausschlaggebend dafür, welche sportlichen Aktivitäten infrage kommen, ist der vorliegende SMA-Typ und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Um Muskelkraft und Ausdauer zu stärken, wird zum Beispiel Schwimmen für sitz- und gehfähige Menschen mit SMA empfohlen sowie Reiten für letztere. Wenn Du gerne rausgehst, neue Leute kennenlernst und Dein Herz für Teamsport schlägt, hast Du beispielsweise die Möglichkeit, Dich beim Deutschen Rollstuhlsportverband e. V. über „Powerchair Sport“ zu informieren. Im Angebot sind unter anderem die drei Sportarten E-Ball, Powerchair Football und Powerchair Hockey, die für den Elektrorollstuhl ausgelegt sind. Weitere Infos bzw. Kontaktdaten zum Nachfragen findest Du auf der Website des Verbands.

Du magst keinen Sport oder meinst, eine sportliche Aktivität übersteigt Deine Kräfte? Das ist völlig in Ordnung. Sport ist nicht für alle Menschen mit SMA geeignet und auch kleinere Bewegungen, die im Rahmen Deiner Möglichkeiten liegen, tun Dir und Deinem Körper gut. Diese Bewegungen kannst Du zum Beispiel auch im Freien machen, so bekommst Du zusätzlich noch frische Luft und kannst Sonne tanken.

Physiotherapie bei SMA

Nicht nur Sport kann die Muskulatur kräftigen, auch zu den Zielen der Physiotherapie gehört es, die Muskulatur zu unterstützen und „umzulernen“: Stärkere Muskeln sollen hierbei schwächere kompensieren, um Bewegungen zu ermöglichen und damit eine größtmögliche Selbstständigkeit zu erhalten. Zudem sollen durch die Physiotherapie unter anderem Gelenkkontrakturen (Bewegungs- und Funktionseinschränkungen von Gelenken) hinausgezögert werden, die in Folge von Bewegungsmangel entstehen können. Weitere Ziele der physiotherapeutischen Behandlung umfassen zum Beispiel die Verhinderung einer Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule), eine Erleichterung beim Bewältigen des Alltags, Atemübungen und eine Auswahl geeigneter Hilfsmittel. Die jeweilige Behandlung ist dabei natürlich immer auf die individuellen Bedürfnisse ausgelegt.

Physiotherapeutische Übungen für Zuhause

Bevor es losgeht

Du möchtest sportlich aktiv werden und am liebsten gleich loslegen? Sehr gut, aber lass Dich auf jeden Fall vorher von Deinem Behandlungsteam zur ausgewählten Sportart beraten, damit diese optimal zu Deiner Individuellen Situation passt und Du Dich nicht aus sportlichem Ehrgeiz oder Unwissenheit selbst übernimmst bzw. die Verletzungsgefahr falsch einschätzt. Neben dem Spaßfaktor ist beim Sport wichtig, sich nicht zu überfordern, aber trotzdem dafür zu sorgen, dass ein gewisser Trainingseffekt entsteht. Gemeinsam werdet Ihr sicherlich eine sportliche Aktivität finden, die Dir Spaß macht und guttut.

Weitere Infos zu Sportmöglichkeiten in Deiner Nähe findest Du zum Beispiel auf folgenden Websites:

Deutsche Rollstuhl-Sportverband e. V. (DRS)

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