Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

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Informationsangebote: SMA und Beruf

In vielen Aspekten unterscheidet sich ein Leben mit Handicap nur wenig von einem Leben ohne Beeinträchtigung. Dazu gehört auch der Wunsch, einen erfüllenden Beruf zu erlernen und auszuüben. Neigt sich die Schulzeit dem Ende zu, gibt es deshalb einige Fragen zu klären: Worin liegen Deine Neigungen und Stärken, was macht Dir Spaß und was kannst Du Dir als Job für die Zukunft vorstellen? Und: Ist genug Energie für eine berufliche Ausbildung oder ein Studium vorhanden? Bei der letzten Frage sind sich viele Menschen mit SMA einig: Wenn man genau das macht, wofür das Herz brennt, dann hat man auch die Energie dafür. Ähnliches gilt natürlich auch für Personen, die schon mitten im Arbeitsleben stehen, sich aber beruflich neu orientieren wollen oder aufgrund von gesundheitlicher Veränderungen vor einer Weiterbildung stehen.

Welcher Beruf ist der Richtige für mich?

Eine erste Möglichkeit, um herauszufinden, wo Deine beruflichen Neigungen liegen, bieten Praktika, die bereits während der Schulzeit absolviert werden. Noch dazu gibt es besondere Service-Stellen in den Agenturen für Arbeit: Hier kümmern sich speziell geschulte Berufsberater um die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben. Häufig kommen diese Berater schon an die Schulen für Kinder mit Beeinträchtigungen, um eine erste Berufsorientierung anzubieten und gemeinsam mit den Schülern eine Ausbildung zu finden, die zu ihren Neigungen und Fähigkeiten passt. Aber auch, um herauszufinden, ob die notwendigen körperlichen Voraussetzungen für den gewünschten Beruf erfüllt werden können. Hierzu kann ein der Ausbildung vorgeschaltetes Praktikum Klarheit bringen.

Weiterhin wird im Rahmen der Berufsberatung ermittelt, welche individuellen technischen Hilfsmittel oder Umbaumaßnahmen am Arbeitsplatz hilfreich sind, um Auszubildenden bzw. Arbeitnehmern mit Behinderung das Arbeiten zu erleichtern. Hierzu berät der technische Beratungsdienst der Agentur für Arbeit oder des Integrationsamtes sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber bei der behinderungsgerechten Neu-oder Umgestaltung von Arbeitsplätzen.

Schwerbehinderte Arbeitnehmer stehen unter einem besonderen Schutz des Gesetzgebers. Dadurch begründen sich nicht nur die besondere Ausstattung ihres Arbeitsplatzes, sondern auch ein erhöhter Kündigungsschutz und ein Anspruch auf fünf zusätzliche Urlaubstage pro Kalenderjahr.

Ein weiteres Thema, das vor Beginn einer Ausbildung oder Aufnahme einer Beschäftigung geklärt werden sollte, sind flexible bzw. reduzierte Arbeitszeiten, wenn zum Beispiel regelmäßige ärztliche Termine oder Therapien wahrgenommen werden müssen.

Jobbörsen und weitere Informationsangebote

Du hast Deine Ausbildung oder Dein Studium erfolgreich abgeschlossen und möchtest jetzt in die Arbeitswelt starten oder einen neuen Job finden? Neben allgemein bekannten Jobportalen wie zum Beispiel Monster.de, StepStone oder indeed gibt es auch extra Jobplattformen für Menschen mit Behinderung wie myAbility.jobs oder die Jobbörse von MyHandicap.de.

Oder Du nutzt die Jobsuche der Agentur für Arbeit. Hier kannst Du Dir über eine Filterfunktion auch spezielle Stellenangebote für Menschen mit Behinderung anzeigen lassen.

Ein sehr ausführliches Informationsangebot, alles Wissenswerte rund um das Thema Jobsuche und Ausbildung von Menschen mit Behinderung betreffend, bieten die Webseiten MyHandicap.de und rehadat-bildung.de.

Tipps für die Bewerbung

Gerade wenn es sich um die ersten Bewerbungsunterlagen handelt, die man in seinem Berufsleben erstellt, ist es ratsam, diese von einem Profi, zum Beispiel bei der Agentur für Arbeit, prüfen zu lassen. Denn einwandfreie Bewerbungsunterlagen gehören zu den Grundvoraussetzungen, um einen Job zu finden bzw. zunächst einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Wenn Du noch sehr unerfahren bist oder das Gefühl hast, Du kannst Dich in einem Gespräch nicht gut verkaufen, dann frage Deinen Berater in der Arbeitsagentur nach einem Bewerbungscoaching: Mit entsprechender Unterstützung kann man gut trainieren, sich in einem Vorstellungsgespräch optimal darzustellen.

Zu der Frage, zu welchem Zeitpunkt man eine chronische Erkrankung oder Behinderung erwähnen sollte, raten manche Personaler: Je offensichtlicher die Beeinträchtigung ist, desto eher sollte man schon im Bewerbungsschreiben darauf eingehen. Dabei ist zu empfehlen, dass Du Deine SMA möglichst kurz und für Laien verständlich erklärst. Erwähnt man sein Handicap nicht, kann es zu unangenehmen Situationen kommen, beispielsweise wenn der Ort des Bewerbungsgesprächs nicht barrierefrei zugänglich ist.

Außerdem gibt es auch Arbeitgeber, wie zum Beispiel im öffentlichen Dienst, bei Behörden oder Ämtern, bei denen Deine Chancen auf eine Einladung steigen, wenn Du eine Behinderung hast. Denn solche Institutionen sind verpflichtet, jeden fachlich qualifizierten Bewerber mit Behinderung zu einem Gespräch einzuladen (ab einem Grad der Behinderung von 50 oder ab 30 bei gleichgestellten Bewerbern).

Hast Du noch andere Tipps?

Kennst Du noch weitere Webseiten, auf denen man sich über Berufswahl und Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben informieren kann, oder hast Du bereits Erfahrungen mit anderen Berufsberatungen oder Jobbörsen gemacht?